Gesundheit
Die 10 deutschen Städte mit dem dreckigsten Leitungswasser – Was Sie wissen müssen
25.03.2025 Anzeige

Wasserqualität und Gesundheit
Wasser ist für unseren Körper unentbehrlich – es bildet die Grundlage zahlreicher Körperfunktionen und macht rund 50–60 % unseres Körpergewichts aus. Sauberes Trinkwasser ist daher eine entscheidende Voraussetzung für unsere Gesundheit. Doch obwohl deutsches Leitungswasser als eines der bestkontrollierten Lebensmittel gilt, gibt es regionale Unterschiede in der Wasserqualität. In einigen Städten können Belastungen durch Altlasten oder Umweltfaktoren auftreten, die das Trinkwasser “dreckiger” machen als anderswo. Schwermetalle wie Blei, überhöhte Nitratwerte oder sogar Mikroplastik und Keime sind Beispiele für potenzielle Verunreinigungen.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche 10 deutschen Städte laut vorliegenden Berichten und Untersuchungen problematisches Leitungswasser aufweisen. Sie lernen, welche Gesundheitsrisiken bestehen und was die Ursachen dafür sind. Gleichzeitig werden mögliche Lösungsansätze – von Wasserfiltern bis zu Sanierungsmaßnahmen – angerissen (ausführliche Maßnahmen finden Sie im E-Book). Ziel ist es, Sie als gesundheitsbewusste Leser für das Thema zu sensibilisieren. Denn bereits geringe Mengen an Schadstoffen im täglichen Trinkwasser können langfristig Auswirkungen haben.
Am Ende bieten wir Ihnen die Möglichkeit, ein kostenloses E-Book herunterzuladen, das detaillierte Informationen und Lösungswege enthält, um Ihre Wasserversorgung sicherer zu machen.
Methodik und Hintergrund der Stadt-Auswahl
Die folgenden Städte wurden auf Basis von Wasserqualitätsberichten, Studien und Experteneinschätzungen ausgewählt. Berücksichtigt wurden insbesondere Fälle, in denen Grenzwerte der deutschen Trinkwasserverordnung zeitweise überschritten wurden oder auffällige Kontaminanten gemeldet sind. Dazu gehören z.B. hohe Schwermetallgehalte (wie Blei), erhöhte Nitratkonzentrationen aus landwirtschaftlicher Verunreinigung, Nachweise von Mikroplastik oder mikrobiologische Kontaminationen (z.B. coliforme Bakterien). Datenquellen umfassen Untersuchungen der Verbraucherzentralen, Umweltämter, Stiftung Warentest und lokalen Versorgerberichte.
Wichtig: In allen Fällen erfüllt das Wasser der Versorger in diesen Städten im Normalfall die gesetzlichen Mindestanforderungen. Probleme entstehen oft auf den „letzten Metern“ innerhalb der Häuser, z.B. durch alte Rohrleitungen oder schlecht gewartete Systeme¹ ². Die Auswahl der “dreckigsten” Städte soll nicht pauschal verunsichern, sondern bestimmte Risikofaktoren hervorheben. Kriterien waren u.a. bekannte Altbaugebiete mit Bleileitungen, landwirtschaftlich geprägtes Umland mit Nitrateintrag, Großstädte mit Industrieabwässern im Wasserkreislauf sowie dokumentierte Zwischenfälle (wie Abkoch-Bewarnungen). Die Liste kombiniert aktuelle Daten und (wo Datenlücken bestehen) plausible Annahmen, um ein möglichst umfassendes Bild zu geben.
Hinweis: Wenn Sie in einer der genannten Städte wohnen, bedeutet das nicht automatisch, dass Ihr Leitungswasser ungenießbar ist. Es zeigt aber auf, wo potenziell Handlungsbedarf besteht. Individuelle Abweichungen sind groß – ein Wassertest vor Ort schafft Gewissheit. Das E-Book am Artikelende erläutert Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die Wasserqualität zu Hause prüfen und verbessern können.
Die 10 Städte mit problematischem Leitungswasser
Im Folgenden stellen wir die zehn ausgewählten Städte vor. Jede Stadt ist mit spezifischen Wasserproblemen konfrontiert – von alten Bleirohren über landwirtschaftliche Verunreinigungen bis hin zu Mikroplastik. Wir beleuchten Ursachen und mögliche Gesundheitsfolgen für jede Stadt.

1. Berlin – Blei aus alten Rohren
Problem: In Berlin liegt das Hauptproblem weniger beim Wasserwerk, sondern in alten Hausinstallationen. Obwohl das Berliner Trinkwasser selbst die strengen Grenzwerte meist deutlich unterschreitet³, können hausinterne Bleirohre das Wasser auf den letzten Metern kontaminieren⁴. Häuser, die vor 1973 gebaut wurden, haben teils noch Rohre aus Blei – bis Anfang der 1970er-Jahre war Blei als Installationsmaterial durchaus üblich⁵. In West-Berlin wurden beispielsweise Ende 2012 noch 965 Bleianschlussleitungen gezählt⁶. Wird ein solcher Altbau nicht saniert, können sich Blei-Ionen ins Trinkwasser lösen.

Alte Bleirohre sind leider heute immer noch häufig verbaut ...
Ursachen: Die Ursache liegt in der Bausubstanz: Berlin hat viele Altbauten. Bis 1973 wurden in Trinkwasseranlagen teilweise Bleileitungen verbaut⁷. Im Ostteil der Stadt war das Problem etwas geringer (nach dem Krieg wurden dort eher andere Materialien genutzt)⁸. Dennoch können in einigen älteren Miet- und Eigenhäusern noch Bleirohre vorhanden sein. Öffentliche Netze der Berliner Wasserbetriebe enthalten zwar keine Bleirohre mehr⁹, aber die privaten Steigleitungen innerhalb von Häusern entziehen sich der direkten Kontrolle der Versorger.
Gesundheitsfolgen: Blei ist ein Nervengift. Schon geringe, schleichend aufgenommene Mengen können langfristig Schaden anrichten¹⁰. Besonders Säuglinge und Kleinkinder sind gefährdet, weil Blei ihre geistige Entwicklung und Blutbildung beeinträchtigen kann¹¹. Auch Schwangere müssen vorsichtig sein: Blei im mütterlichen Blut kann über die Plazenta das Ungeborene schädigen. Mögliche Folgen einer chronischen Bleiaufnahme sind u.a. Intelligenzminderung bei Kindern, Verhaltensauffälligkeiten sowie bei Erwachsenen Bluthochdruck und Nierenschäden. Berlin hat daher in den letzten Jahren Aufklärung betrieben: Bleirohre sollten unbedingt gegen moderne Rohre ausgetauscht werden. Im Zweifel helfen Wassertests – für Schwangere und Familien mit Babys sogar kostenlos über die Wasserbetriebe¹².
2. Hamburg – Industrie und Mikroplastik im Wasser
Problem: Hamburgs Leitungswasser gilt offiziell als einwandfrei, doch als große Hafen- und Industriestadt ist Hamburg potenziell mit modernen Umweltbelastungen konfrontiert. Zwei Schlagworte sind Mikroplastik und industrielle Spurenstoffe. Als einer der weltweit größten Häfen gelangt Plastikmüll über Flüsse und Schiffe in die Umgebung; winzige Plastikpartikel wurden bereits in Flüssen und Gewässern rund um Hamburg nachgewiesen. Zudem münden Elbe und Nebenflüsse hier ins Meer – sie führen Rückstände aus Industrie und Landwirtschaft mit. Hamburger Wasser kommt aus Tiefbrunnen und Uferfiltrat der Elbe, und obwohl die Aufbereitung vieles entfernt, können Restspuren nicht ausgeschlossen werden.
Ursachen:
Mikroplastik entsteht, wenn Plastikabfälle in immer kleinere Teilchen zerfallen. Über das Abwasser (z.B. durch ausgewaschene Kunstfasern oder Kosmetik) und Flusssystem gelangt es letztlich ins Trinkwasser. Einer globalen Untersuchung zufolge waren 72 % der Trinkwasserproben in Europa mit Mikroplastik-Fasern kontaminiert¹³. Die großräumige Industrie in und um Hamburg (Raffinerien, Chemiewerke, Hafenlogistik) trägt ihr Übriges bei: Durch Einleitungen oder Altlasten können chemische Stoffe ins Grundwasser sickern – etwa Schwermetalle oder organische Chemikalien. Auch Schiffsemissionen und Hafenbecken können das Uferfiltrat belasten (z.B. mit Mikroöltröpfchen oder Schwermetallabrieb). Zwar wird das Wasser in Hamburg streng kontrolliert und aufbereitet, dennoch registrieren unabhängige Tests immer wieder minimale Mengen von z.B. Mikroplastikpartikeln oder Rückständen von Pestiziden.
Gesundheitsfolgen: Die genauen Gesundheitsauswirkungen von Mikroplastik im Trinkwasser sind noch Gegenstand der Forschung. Wissenschaftler fordern aufgrund der allgegenwärtigen Mikroplastik-Funde im Wasser verstärkte Untersuchungen¹⁴. Es gibt Hinweise, dass die Partikel Schadstoffe oder Bakterien an ihrer Oberfläche anreichern und so in den Körper einschleusen können. Tierversuche und Umweltstudien zeigen bereits schädliche Effekte: Entzündungen und Gewebeschäden bei Meerestieren wurden beobachtet¹⁵. Für Menschen besteht vorsichtiger Verdacht, dass Mikroplastik langfristig Entzündungsreaktionen oder hormonelle Auswirkungen haben könnte. Industrieverunreinigungen wie Lösungsmittel oder Schwermetalle im Wasser sind bei chronischer Aufnahme ebenfalls problematisch – sie können z.B. Leber und Nieren belasten oder als endokrine Disruptoren (hormonell wirksame Stoffe) den Stoffwechsel beeinflussen. Kurzfristig besteht bei Hamburger Leitungswasser kein akutes Risiko, aber die kumulative Langzeitbelastung mit kleinsten Schadstoffmengen ist ein Thema für Gesundheitsbewusste.
3. Bremen – Blei und veraltete Infrastruktur
Problem: Ähnlich wie Berlin kämpft auch Bremen mit dem Bleierbe seiner Altbauten. Bremens Wasserversorgung selbst ist qualitativ hoch, doch die Infrastruktur mancher Häuser ist veraltet. Nach Schätzungen von lokalen Experten sind in einigen Bremer Stadtteilen noch 20 bis 30 % der Gebäude mit alten Bleileitungen ausgestattet¹⁶ – ein beunruhigend hoher Anteil, der das Trinkwasser beim Durchfließen dieser Rohre kontaminieren kann. Neben Blei ist teilweise auch Kupfer ein Thema (bei alten Kupferrohren mit saurem Wasser) – aber der Fokus liegt klar auf Blei, da es bereits in niedriger Konzentration toxisch wirkt.
Ursachen: Bremen hat einen hohen Altbaubestand, insbesondere in Vierteln wie der Neustadt, Findorff oder dem “Viertel” selbst¹⁷. Viele dieser Häuser stammen aus dem 19. oder frühen 20. Jahrhundert. Wenn hier die Leitungen nicht im Zuge von Sanierungen ausgetauscht wurden, bestehen sie oft noch aus Blei. Hausbesitzer stehen daher in der Pflicht, diese alten Leitungen bis Januar 2026 zu ersetzen¹⁸ – so sieht es die aktuelle Trinkwasserverordnung vor. Ein weiteres Infrastrukturproblem ist, dass in manchen älteren Straßenzügen Rohre abschnittsweise erneuert wurden: Teilweise neue Kupferleitungen, die dann aber noch an verbleibende Bleileitungen anschließen. Solche Mischinstallationen können elektrochemische Vorgänge fördern, die die Bleilösung ins Wasser noch verstärken. Insgesamt ist in Bremen also weniger das Quellwasser schuld, sondern vor allem die häusliche Installation in alten Gebäuden.
Gesundheitsfolgen: Die Risiken durch Blei im Wasser sind gravierend. Blei reichert sich im Körper an und kann über die Zeit zu Nerven- und Hirnschäden führen¹⁹. Bei Kindern können Konzentrationsschwäche, Hyperaktivität und verminderte Intelligenzleistung die Folge sein²⁰. Bei Erwachsenen stehen chronisch erhöhte Bleigehalte mit Bluthochdruck, Nierenschäden und möglicherweise Fruchtbarkeitsstörungen in Verbindung. Bremen geht das Problem aktiv an, z.B. durch öffentliche Informationskampagnen. Dennoch: Bewohner von Altbauten sollten ihr Leitungswasser testen lassen, vor allem wenn Schwangere oder Kleinkinder im Haushalt leben. Übergangsweise kann es helfen, Wasser, das länger in den Leitungen stand (über Nacht), erstmal ablaufen zu lassen, da das Stagnationswasser die höchsten Metallkonzentrationen enthält²¹. Dies ersetzt aber keinesfalls den notwendigen Leitungsaustausch, um das Gesundheitsrisiko auszuschalten.
4. Leipzig – Erhöhte Bleiwerte im Trinkwasser
Problem: In Leipzig wurden in der Vergangenheit ebenfalls erhöhte Bleiwerte im Leitungswasser gemessen. Wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigte, gehörte Leipzig (neben einigen norddeutschen Städten) zu den Regionen, in denen vergleichsweise häufig Bleigrenzwerte überschritten wurden²². Das Leipziger Wasser an sich stammt aus umliegenden Talsperren und Brunnen und hat meist gute Qualität – das Problem tritt, wie in anderen Großstädten, auf dem letzten Stück in alten Häusern auf. Außerdem gibt es vereinzelt marode Hausanschlüsse aus früheren Jahrzehnten, die das Leitungswasser verunreinigen können.
Ursachen: Auch hier liegt der Kern in Altbau-Wohnvierteln und historischen Gebäuden. Leipzig, als Stadt mit Gründerzeit-Architektur und DDR-Bauten, hat bis in die 1970er Jahre Bleirohre in Häusern gehabt (in der DDR wurden Bleileitungen ebenfalls verwendet). Nach 1990 wurden zwar vielerorts Sanierungen durchgeführt, doch noch heute sind vereinzelt alte Leitungen im Einsatz. Zudem wies Warentest 2010 darauf hin, dass in ostdeutschen Städten wie Leipzig teils überdurchschnittlich viele Wasserproben mit Bleispuren auffielen²³. Gründe könnten auch unzureichend gewartete Hausinstallationen oder Teilbleileitungen sein, die z.B. bei der Renovierung nicht komplett ersetzt wurden.
Gesundheitsfolgen: Das Gefahrenprofil entspricht dem in Berlin und Bremen beschriebenen: Bleivergiftung durch Trinkwasser ist zwar selten akut (man merkt sie nicht sofort), aber chronisch sehr wohl ein Thema. Leipzig hat beispielsweise umfassende Informationsangebote, wie man Bleirohre erkennt und was zu tun ist – z.B. charakteristische graue Farbe und weiches Metall, das sich einritzen lässt²⁴. Gesundheitlich drohen bei dauerhafter Bleiaufnahme Entwicklungsstörungen bei Kindern, Nervenschäden, Müdigkeit, Magen-Darm-Beschwerden und mehr. Für Leipzigs Bevölkerung – gerade junge Familien – ist es ratsam, im Altbau den eigenen Vermieter auf Bleifreiheit der Leitungen anzusprechen oder selbst einen Wassertest durchzuführen. Im Zweifel gilt: lieber abgepacktes, bleifreies Wasser für die Zubereitung von Säuglingsnahrung verwenden²⁵, bis das Problem behoben ist.
5. München – Nitratbelastung durch Landwirtschaft
Problem: München rühmt sich zwar oft seines guten Trinkwassers aus dem Voralpenland, dennoch steht hier exemplarisch das Thema Nitratbelastung. In einigen Gebieten Oberbayerns – und somit potenziell im Einzugsgebiet Münchens – sind die Nitratwerte im Grundwasser erhöht. Intensive Landwirtschaft und Düngereinsatz führen dazu, dass Nitrat in tiefere Bodenschichten und ins Grundwasser gelangt²⁶. Das Münchner Wasserwerk unternimmt große Anstrengungen (Kooperationen mit Bauern, Quellwasserschutz), um die Nitratwerte des gelieferten Trinkwassers niedrig zu halten. Dennoch ist München von allen süddeutschen Großstädten von landwirtschaftlichen Einflüssen umgeben – im Umland (z.B. im Münchner Norden und Richtung Hallertau) liegen einige der nitratbelasteten Gebiete Bayerns.
Ursachen: Hauptquelle von Nitrat im Wasser ist Dünger aus der Landwirtschaft. In Regionen mit intensiver Viehhaltung oder Ackerbau (Stichwort Gülle und Kunstdünger) sickert überschüssiges Nitrat ins Grundwasser²⁷. München bezieht sein Trinkwasser zwar großteils aus geschützten Quellgebieten im Mangfalltal, jedoch müssen auch hier die Wasserwerke das Grundwasser ständig überwachen. Vereinzelt wurden in der Vergangenheit in tieferen Brunnen leicht erhöhte Nitratwerte gemessen, die durch Mischung mit nitratärmerem Quellwasser wieder verdünnt wurden – eine gängige Praxis, die Versorger anwenden²⁸. Im Münchner Umland gibt es einige Landkreise, in denen der Nitratwert im Grundwasser nahe an der Grenze von 50 mg/L liegt (die EU-Grenze). München steht daher symbolisch für das generelle Problem: Agrarregionen in Deutschland belasten mancherorts das Trinkwasser.
Gesundheitsfolgen: Nitrat selbst ist für Erwachsene meist ungefährlich, doch im Körper kann es zu Nitrit umgewandelt werden, was vor allem für Säuglinge gefährlich ist²⁹. Nitrit bindet sich ans Hämoglobin und verhindert den Sauerstofftransport im Blut – es droht die Säuglingszyanose (“Blue-Baby-Syndrom”)³⁰, eine im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Atemnot beim Baby. Deswegen gilt ein strenger Nitratgrenzwert von 50 mg/L, und für Babys empfiehlt man sogar Wasser <10 mg/L Nitrat³¹. In München wird dieser Grenzwert im Trinkwasser eingehalten, jedoch bedeutet jede zusätzliche Nitratlast auch ein potenzielles Langzeitrisiko: Neuere Studien deuten darauf hin, dass selbst moderate Nitratgehalte im Trinkwasser (unterhalb des Grenzwerts) über Jahrzehnte das Risiko für Darmkrebs erhöhen könnten³². Für gesundheitsbewusste Münchner lohnt es sich, das Thema im Auge zu behalten. Gerade wer eigenes Brunnenwasser nutzt (im Umland üblich) sollte regelmäßig testen. Die Stadt selbst setzt auf biologischen Landbau in Wasserschutzgebieten – ein Weg, der auch andernorts Schule macht, um unser aller Leitungswasser nitratarm zu halten.
6. Köln – Arzneimittel und Chemikalien im Wasser
Problem: Köln, als Millionenstadt am Rhein, sieht sich einem modernen Trinkwasserproblem gegenüber: Arzneimittelrückstände und Chemikalien im Wasser. Immer wieder machen Berichte die Runde, dass im Kölner Trinkwasser Hormone, Antibiotika oder Pestizide in Spuren nachweisbar seien³³. Tatsächlich entnimmt Köln sein Wasser zu großen Teilen aus Uferfiltrat des Rheins sowie Grundwasser, das vom Rhein gespeist wird. In einem so großen Fluss finden sich aber die Rückstände aus zahlreichen Städten flussaufwärts – von Haushaltsabwässern (Medikamente, Kosmetika) bis Industriechemikalien aus dem Chemiegürtel Nordrhein-Westfalens. Die Kläranlagen entlang des Rheins können viele dieser Mikroschadstoffe nicht vollständig entfernen. Köln hat daher als Reaktion eine der modernsten Aufbereitungsanlagen: Aktivkohlefilter und Ozonung werden eingesetzt, um die Spurenstoffe aus dem Wasser zu holen³⁴.
Ursachen: Arzneimittelrückstände gelangen vor allem über die Ausscheidungen von Menschen ins Abwasser. Wirkstoffe aus Schmerzmitteln, Blutdrucksenkern, Kontrazeptiva (Pillen), Psychopharmaka etc. wurden in deutschen Gewässern in hunderten unterschiedlichen Substanzen nachgewiesen³⁵. Eine Studie des Umweltbundesamtes zeigte, dass nahezu alle deutschen Gewässer Spuren solcher Medikamentenreste aufweisen³⁶. Köln ist hiervon betroffen, da der Rhein ein Sammelbecken all dieser Einträge ist. Ebenso kritisch sind Pestizide und Industriechemikalien aus der Region: In einem Ballungsraum mit viel Chemieindustrie (Leverkusen, Dormagen etc. liegen flussaufwärts) können etwa Kunststoff-Bestandteile (Mikroplastik, Weichmacher) oder per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) ins Wasser geraten. Zwar liegen die Werte in Kölns Trinkwasser laut Versorger unterhalb der Nachweisgrenze³⁷, doch das zeigt auch: Die Messmethoden sind am Limit – Spuren sind da, aber in extrem niedriger Konzentration.
Gesundheitsfolgen: Akut besteht keine direkte Gesundheitsgefahr durch die minimalen Mengen an Arzneimittel- oder Pestizidrückständen im Kölner Wasser³⁸. Die gemessenen Konzentrationen liegen in der Regel im Nanogramm-Bereich. Allerdings ist unklar, was eine Dauerexposition über Jahrzehnte bewirkt. Hormone z.B. könnten theoretisch im Laufe der Zeit Auswirkungen auf das Hormonsystem haben. Ein bekanntes Umweltphänomen ist die Verweiblichung von Fischen durch hormonelle Rückstände im Wasser³⁹ – es stellt sich die Frage, ob langfristig auch der Mensch subtile Effekte spürt. Antibiotikarückstände könnten zur Resistenzentwicklung beitragen. Letztlich wenden Experten hier das Vorsorgeprinzip an: Lieber gar keine dieser Stoffe im Trinkwasser haben. Köln reagiert daher mit der sogenannten vierten Reinigungsstufe in Kläranlagen (Aktivkohle, Ozon), um die Reste herauszufiltern⁴⁰. Für sensible Menschen – z.B. Menschen mit Allergien oder empfindlichem Hormonsystem – kann es dennoch sinnvoll sein, zusätzlich zuhause ein Aktivkohlefiltersystem zu nutzen. So werden mögliche Restgehalte weiter reduziert. Wichtig ist, Medikamente nicht über Toilette oder Ausguss zu entsorgen, damit sie gar nicht erst in den Wasserkreislauf gelangen⁴¹.
7. Frankfurt am Main – Wasserhärte und Nitrat im Trinkwasser
Problem: Frankfurt am Main ist bekannt für sein hartes Wasser. Kalkhaltiges Wasser mag auf den ersten Blick nur ein technisches oder geschmackliches Problem sein, doch es kann auch gesundheitliche Aspekte haben. Zudem liegt Frankfurt inmitten landwirtschaftlich genutzter Regionen (Wetterau, Rhein-Main-Ebene), wodurch auch Nitrat ein beobachteter Parameter ist. Der Nitratwert im Frankfurter Leitungswasser beträgt im Mittel etwa 9-10 mg/L⁴² – zwar deutlich unter dem Grenzwert, aber höher als in manch ländlicher Region mit wenig Landwirtschaft. Zusammengefasst: Frankfurts Wasser ist sehr mineralstoffreich (insbesondere Kalzium und Magnesium, was die Härte ausmacht) und weist leichte landwirtschaftliche Spuren auf.
Ursachen: Die Wasserhärte kommt durch die geologischen Gegebenheiten: Ein Teil des Frankfurter Wassers stammt aus dem Taunus und der Wetterau, wo Kalkgestein im Boden gelöst wird. So erreichen Härtegrade in Frankfurt Werte bis 20°dH (Grad deutscher Härte)⁴³ – das fällt in den Härtebereich “hart”. Die Versorger mischen verschiedene Quellen, daher schwankt die Härte stadtteilweise etwas (4-20 °dH). Nitrat gelangt, wie bei München beschrieben, durch Düngung ins Grundwasser. Frankfurt bekommt Wasser über den Verbund Hessenwasser aus Umlandbrunnen, in denen um die 10 mg/L Nitrat gemessen wurden⁴⁴. Das liegt an intensiver Landwirtschaft in Teilen Hessens. Bisher genügen Maßnahmen wie Brunnenvertiefung oder Mischung mit nitratärmerem Wasser, um den Wert niedrig zu halten⁴⁵.
Gesundheitsfolgen: Hartes Wasser enthält viel Kalzium und Magnesium – an sich essentielle Mineralstoffe. Für die meisten Menschen ist hartes Wasser genießbar und ungefährlich. Es gibt sogar Hinweise, dass es leicht zur Mineralstoffversorgung beitragen kann. Allerdings kann die hohe Kalkauflagerung in Haushaltsgeräten und Rohren indirekt hygienische Folgen haben: Kalkablagerungen begünstigen die Vermehrung von Bakterien (Biofilm) in Warmwasserbereitern und Leitungen⁴⁶. So können z.B. Legionellen oder andere Keime besser wachsen, was bei immungeschwächten Personen zu Infektionen führen kann (Legionellose durch Einatmen kontaminierten Dampfes). Zudem klagen manche über Hauttrockenheit beim Waschen mit sehr hartem Wasser. Der Nitratgehalt im Frankfurter Wasser ist im grünen Bereich für Erwachsene; für Säuglingsnahrung wäre er ebenfalls unproblematisch (Grenzwert 50 mg/L wird klar eingehalten). Dennoch gilt: Nitrat ist ein Indikator. Steigt er an, müsste gehandelt werden, um die beschriebenen Risiken (Säuglingszyanose, möglicherweise Krebsrisiko) zu vermeiden. Frankfurt investiert in Grundwasserschutz, um zukünftige Anstiege zu verhindern. Gesundheitsbewusste Bürger können sich freuen, dass ansonsten keine gravierenden Schadstoffprobleme (wie Blei) in Frankfurt bekannt sind – das Thema hier ist mehr Wasserqualität im Sinne von Härtegrad und Prävention von zukünftigen Nitratbelastungen.
8. Dortmund – Alte Leitungen und Industriegeschichte
Problem: Dortmund liegt im Ruhrgebiet, einer Region mit langer Industriegeschichte. Auch wenn die Wasserqualität heute durch moderne Technik gesichert wird, hat Dortmund stellenweise mit Altlasten und alter Infrastruktur zu kämpfen. Einige Trinkwasserbrunnen liegen in Gebieten, die früher durch Bergbau und Stahlindustrie geprägt waren – hier können gelöste Mineralien und Metalle erhöht sein (z.B. Eisen, Mangan, Sulfat – teils ungefährlich, aber optisch auffällig). Zudem gibt es in älteren Stadtteilen noch alte Wasserleitungen, die für braunes Wasser (durch Rost) oder sogar Schwermetallspuren sorgen könnten. Kurz: Das Dortmunder Wasser ist zwar grundsätzlich genießbar, aber “dreckig” im Sinne von zeitweilig höherer Partikellast und möglichen Rückständen aus Rohrnetz und Umwelt.
Ursachen: Durch den Strukturwandel im Ruhrgebiet sind viele alte Industrieanlagen stillgelegt, doch Schwermetalle im Boden bleiben ein Thema. Wenn Grundwasser durch alte Industrieböden fließt, können z.B. Blei, Cadmium oder andere Metalle in geringen Mengen aufgenommen werden. Die Wasserwerke filtern das heraus, aber eine latente Belastung des Rohwassers besteht. Alte Guss- oder Stahlrohre im städtischen Netz können Rostpartikel ins Wasser abgeben – sichtbar als braune Verfärbungen, die hin und wieder aus dem Hahn kommen, vor allem nach Rohrbrüchen oder Bauarbeiten. In Dortmunds häuslichen Installationen dürften Bleirohre inzwischen weitgehend ersetzt sein (in NRW gab es große Austausch-Aktionen in den 2010ern). Dennoch: Verzinkte Rohre aus Nachkriegszeit können z.B. Nickel oder Blei aus alten Lötstellen ins Wasser bringen. Auch Kupferrohre in weichem Wasser können sich lösen. Industrienahen Stadtteile könnten zudem Spuren von Lösungsmitteln oder PCB (durch Grundwasserkontakt mit Altdeponien) im Rohwasser haben – alles im Bereich von Nanogramm, aber erwähnenswert.
Gesundheitsfolgen: Die gelegentlich hohe Eisen- und Mangankonzentration bei Rostwasser ist ästhetisch störend, aber für die Gesundheit meist nicht bedenklich. Eisenüberschuss kann zwar den Geschmack beeinflussen und in extremen Fällen Verstopfungen verursachen, doch toxisch ist es nicht (Eisen ist ein Nährstoff in Maßen). Anders sieht es bei Schwermetallen aus: Sollten tatsächlich mal alte Leitungen Blei abgeben, gelten die gleichen Gefahren wie oben (Nervenschäden, Entwicklungsstörungen). Nickel aus Rohrbeschichtungen kann Hautausschläge auslösen bei Allergikern. Industriechemikalien im Trinkwasser, falls vorhanden, wären vor allem langfristig riskant – z.B. organische Schadstoffe können krebserregend sein. Hierzu sei gesagt, dass die gemessenen Werte in Dortmunds Trinkwasser unter den Grenzwerten liegen. Die Stadt gibt an, ihr Leitungsnetz sei leistungsfähig und ein Risikomanagement sorge für Sicherheit⁴⁷. Dennoch lohnt es sich, auf etwaige Wasserwarnungen zu achten: Sollten Bauarbeiten in Ihrer Straße Rost aufwirbeln oder sollte ein Haus noch alte Leitungen besitzen, empfiehlt es sich, das Wasser vor Nutzung etwas laufen zu lassen und bei Verdacht einen Test zu machen.
9. Düsseldorf – Bakterienwarnungen im Leitungsnetz
Problem: In Düsseldorf gab es in den vergangenen Jahren vereinzelt Bakterienwarnungen im Trinkwassernetz. So mussten z.B. 2019 zeitweise einige Haushalte das Leitungswasser abkochen, nachdem coliforme Keime nachgewiesen worden waren (etwa durch einen Rohrbruch oder Bauarbeiten eingeschleppt). Solche Vorfälle sind selten, erinnern aber daran, dass auch in einem qualitativ hochwertigen Wassernetz mikrobiologische Risiken bestehen. Zudem hat Düsseldorf – wie viele Großstädte – ebenfalls sehr hartes Wasser, was indirekt die Vermehrung von Keimen in Boileranlagen begünstigen kann. Insgesamt ist Düsseldorfs Wasser chemisch relativ sauber, aber die Schwachstelle sind potenziell Keime.
Ursachen: Bakterielle Verunreinigungen entstehen oft durch Beschädigungen oder Arbeiten am Leitungsnetz. Wenn etwa ein Rohr erneuert wird, können Erdbakterien wie coliforme Keime oder Pseudomonaden ins Wasser gelangen. In Düsseldorf-Nord wurde 2019 in einer neu verlegten Leitung der Keim Pseudomonas aeruginosa gefunden⁴⁸. Als Vorsichtsmaßnahme riet der Versorger betroffenen Haushalten, Wasser für Säuglinge oder immungeschwächte Personen abzukochen⁴⁹. Auch Hochwasser oder Starkregen können in seltenen Fällen Keime ins Grundwasser drücken, welche dann trotz Filter kurzzeitig auftauchen. Legionellen schlussendlich sind ein bekanntes Problem in großen Gebäudekomplexen: Wenn Warmwasseranlagen nicht heiß genug gefahren werden, vermehren sich diese Bakterien – das ist allerdings eher ein Hausinstallationsproblem (z.B. in Hotels oder Wohnanlagen) als stadtweit im Netz. Düsseldorf hat viele ältere Gebäude, wo regelmäßige Kontrollen auf Legionellen vorgeschrieben sind.
Gesundheitsfolgen: Coliforme Bakterien wie E. coli deuten auf fäkale Verunreinigung hin – sie können Durchfall und Erbrechen verursachen, besonders bei Kindern oder kranken Menschen. Pseudomonas aeruginosa kann Wundinfektionen oder bei immunsupprimierten Personen schwere Infektionen auslösen, wenn er ins Trinkwasser gerät⁵⁰. Legionellen werden beim Duschen eingeatmet und können die Legionärskrankheit (eine Lungenentzündung) hervorrufen. In Düsseldorf selbst gab es zum Glück keine großen Ausbrüche; die wenigen Warnungen dienten der Prävention. Trotzdem zeigt dies: Man sollte hygienisch mit Leitungswasser umgehen. Beispielsweise empfiehlt es sich, nach einem Urlaub erst einmal das abgestandene Wasser aus den Leitungen ablaufen zu lassen, um evtl. Keime auszuspülen. Für Säuglinge sollte Wasser – falls offizielle Abkochgebote bestehen – unbedingt abgekocht werden, um Darmkeime abzutöten. Insgesamt bleibt das Risiko gering und lokal begrenzt, doch Gesundheitsbewusste in Düsseldorf behalten solche Meldungen im Blick.
10. Stuttgart – Hoher Kalkgehalt und zeitweise Keime
Problem: Stuttgart hat ähnlich wie Frankfurt sehr hartes, kalkhaltiges Wasser. Dadurch treten Verkalkungen in Leitungen und Geräten häufig auf. Ein hoher Kalziumgehalt ist zwar kein Schadstoff im klassischen Sinne, aber er beeinflusst die Wasserqualität und kann hygienische Konsequenzen haben (Biofilm-Bildung). Zusätzlich gab es in der Region Stuttgart vereinzelt temporäre bakterielle Probleme. So wurden z.B. in einem Stuttgarter Stadtteil 2019 geringe Mengen Pseudomonas-Bakterien festgestellt⁵¹, was zu Warnhinweisen führte. In umliegenden Gemeinden (Esslingen) traten ebenfalls schon Verkeimungen auf, die vorsorgliches Abkochen erforderten⁵². Stuttgart selbst bezieht Wasser aus dem Bodensee-Wasserversorgung und eigenen Quellen, chemisch relativ rein, doch die Herausforderung liegt in der Verteilung (Kalk, gelegentliche Keime).
Ursachen: Muschelkalk-Gestein in der Schwäbischen Alb und im Stuttgarter Umland sorgt für sehr kalkhaltiges Grundwasser. Das Bodenseewasser ist etwas weicher, aber die Mischung ergibt immer noch Härtegrade im oberen Bereich (Stuttgart: oft >14°dH, also hart). Diese Kalkablagerungen bieten einen Nährboden für Bakterien, wie bereits erwähnt⁵³. Zudem hat Stuttgart ein verzweigtes Versorgungsnetz mit Höhenunterschieden – manchmal bleibt Wasser länger in Hochbehältern oder Leitungsteilen stehen, was das Risiko von Biofilm erhöht. Die festgestellten Keime (z.B. Pseudomonas aeruginosa in Stuttgart-Nord) kamen durch bauliche Maßnahmen ins System⁵⁴. Auch Hausinstallationen können Schuld sein: schlecht gewartete Filter, Boiler mit niedriger Temperatur, etc., was aber nicht stadtspezifisch ist. Zusammengefasst: Geologie und gelegentliche Wartungsarbeiten sind die Hauptgründe für Stuttgarts Wasserprobleme.
Gesundheitsfolgen: Kalkhaltiges Wasser ist für die Gesundheit neutral bis positiv (Kalziumzufuhr). Jedoch indirekt kann es zu Hautproblemen (trockene Haut, da Kalk Seifenreste auf der Haut hinterlässt) führen. Die entstehenden Biofilme in verkalkten Leitungen können pathogene Keime beherbergen, die dann z.B. Magen-Darm-Infektionen verursachen, wenn sie sich lösen. Die in Stuttgart nachgewiesenen Pseudomonas-Bakterien sind vor allem für Menschen mit offenen Wunden oder schwachem Immunsystem riskant – sie können Wundinfektionen oder Entzündungen verursachen⁵⁵. Daher wurde damals geraten, Wasser nicht in Kontakt mit offenen Wunden zu bringen und für Säuglinge vorsichtshalber abzukochen⁵⁶. Solche Situationen waren zum Glück räumlich begrenzt (ca. 20 Haushalte betroffen). Die meisten Stuttgarter merken von all dem nichts, außer dass der Wasserkocher verkalkt. Trotzdem sollte man auch hier regelmäßig die Hausinstallation checken (Filter wechseln, Boiler >60°C einstellen) und bei amtlichen Warnungen diese ernst nehmen.
Alarmierende Fakten & Statistiken zu Wasserverunreinigungen
Um die Dringlichkeit des Themas zu unterstreichen, folgen einige Fakten und Zahlen zu typischen Trinkwasser-Schadstoffen in Deutschland:
- Bleibelastung: Auch Jahrzehnte nach dem Verbot von Bleileitungen sind diese noch nicht vollständig verschwunden. Bundesweit wird geschätzt, dass in rund 38.000 Gebäuden noch Bleirohre verbaut sind (Stand ca. 2020)⁵⁷. In Bremen vermutet der Obermeister der Sanitär-Innung, dass in manchen Altbau-Stadtteilen bis zu 30 % der Häuser betroffen sein könnten⁵⁸. Eine nichtrepräsentative Untersuchung von Stiftung Warentest 2010 fand in Regionen wie Hamburg, Bremen, Berlin, Leipzig und anderen Städten rund 5 % der getesteten Trinkwasserproben mit Blei über dem damaligen Grenzwert von 25 µg/L⁵⁹ – das zeigt, dass das Problem real ist. Blei wirkt schon in kleinsten Mengen neurotoxisch: Die WHO sieht keinen sicheren Schwellenwert im Trinkwasser.
Besonders kritisch: Kinder trinken im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr Wasser, wodurch ihre Bleiaufnahme pro Kilo Körpergewicht höher ist als bei Erwachsenen. Die gute Nachricht: Neue Gesetze verpflichten Eigentümer zum raschen Austausch verbleibender Bleirohre. Bis 12. Januar 2026 müssen alle Bleileitungen in Häusern entfernt oder stillgelegt sein⁶⁰. Dies sollte die Bleirisiken in den nächsten Jahren drastisch senken.

- Nitratwerte: Deutschland hat seit Jahren Probleme mit zu hohem Nitrat im Grundwasser. Etwa 27 % der deutschen Grundwasserkörper überschreiten den Nitrat-Grenzwert von 50 mg/L und gelten chemisch als in *“schlechtem Zustand”*⁶¹ ⁶². Besonders in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten sind die Belastungen hoch: Laut Umweltbundesamt liegen in ca. 18 % der Grundwasser-Messstellen die Nitratwerte über dem Grenzwert⁶³ – in manchen Regionen Norddeutschlands sogar deutlich darüber. Für die Trinkwasserversorger bedeutet das einen hohen Aufwand: Sie mischen belastetes Wasser mit sauberem oder verlagern Brunnen, um unter 50 mg/L zu bleiben⁶⁴.
Gesundheitlich ist Nitrat vor allem für Säuglinge gefährlich, da es zu Nitrit umgewandelt den Sauerstofftransport im Blut blockiert⁶⁵. Das führte historisch zum sogenannten “Blue-Baby-Syndrom”, als nitratreiches Brunnenwasser für Babynahrung genutzt wurde. Heutzutage kommt das kaum noch vor, da Eltern sensibilisiert sind. Allerdings gibt es auch eine Langzeitperspektive: Eine große dänische Studie (2018) fand ein erhöhtes Darmkrebsrisiko bei Erwachsenen bereits ab Nitratwerten >4 mg/L im Trinkwasser⁶⁶ – weit unter dem offiziellen Grenzwert.
Das legt nahe, dass der derzeitige Grenzwert vor allem den akuten Schutz von Babys sicherstellt, nicht aber unbedingt optimal vor chronischen Effekten schützt⁶⁷. Hier ist die Wissenschaft gefragt, weitere Erkenntnisse zu liefern. Vorsorglich ist jedoch anzumerken: Jede Reduktion von Nitrat im Trinkwasser ist ein Gewinn für die Gesundheit.
- Mikroplastik: Kunststoffteilchen im Trinkwasser klingen zunächst abwegig – doch Studien beweisen deren allgegenwärtiges Vorkommen. Eine Untersuchung von Orb Media und Wissenschaftlern ergab, dass weltweit in 83 % der Trinkwasserproben Mikroplastikfasern nachweisbar waren⁶⁸. Europa hatte zwar die geringste Kontaminationsrate, lag aber immer noch bei stolzen **72 %**⁶⁹. Das heißt: Drei von vier Leitungswasserproben in Europa enthielten mikroskopisch kleine Plastikteilchen. Die durchschnittliche Faseranzahl pro 500 ml lag in Europa bei knapp 2 Fasern (zum Vergleich: USA ~5 Fasern)⁷⁰. Diese Teilchen stammen z.B. aus Fleece-Kleidung, Autoreifenabrieb oder zerfallendem Verpackungsmüll. Zwar gibt es bislang keine Grenzwerte für Mikroplastik, doch Forscher fordern nachdrücklich, den möglichen Einfluss auf die Gesundheit zu untersuchen⁷¹. Denn in der Umwelt zeigen sich bereits Effekte: Fische und Muscheln mit Mikroplastik im Körper leiden häufiger an Entzündungen und Gewebeschäden⁷². Mikroplastik könnte zudem andere Schadstoffe an sich binden – z.B. Pestizide oder Schwermetalle – und so als Transportmittel in unseren Körper gelangen. Noch wissen wir nicht, ob und wie stark uns das schadet. Aber allein die Vorstellung, Plastik zu trinken, ist für viele alarmierend genug, über Filter nachzudenken.
Zusätzlich zu diesen Punkten gäbe es noch weitere Schadstoffe mit Alarm-Potenzial: Etwa Pestizidabbauprodukte (z.B. aus Unkrautvernichtern), die in manchen Regionen ins Grundwasser gelangen. Oder Perfluorierte Chemikalien (PFAS), die als “Ewige Chemikalien” bekannt sind und z.B. in Teilen Nordrhein-Westfalens im Grundwasser gefunden wurden. Auch Kupfer und Nickel aus Hausleitungen können lokal relevant sein. Die oben genannten drei – Blei, Nitrat, Mikroplastik – stehen jedoch stellvertretend für die größten und häufigsten Herausforderungen, was deutsche Trinkwasserqualität betrifft.
Warum sollten Sie handeln?
Möglicherweise fragen Sie sich: Ist das alles wirklich relevant für mich? Die Antwort ist: Ja, vor allem langfristig. Auch wenn das Leitungswasser hierzulande gut überwacht ist, können die beschriebenen Belastungen auf Dauer die Gesundheit beeinträchtigen. Besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen sollten aufmerksam sein:
- Säuglinge und Kinder: Ihr Organismus reagiert empfindlicher auf Schadstoffe. Blei kann die geistige Entwicklung hemmen; Nitrat kann bei Babys gefährliche Atemprobleme verursachen. Auch für das kindliche Immunsystem sind Keime im Wasser riskanter als für Erwachsene.
- Schwangere: Gifte wie Blei gelangen über die Plazenta zum Fötus und können dort Schaden anrichten⁷³. Zudem haben Schwangere einen höheren Wasserumsatz. Hier lohnt besondere Vorsicht – z.B. ggf. Filter nutzen oder Wasser vorher abkochen
- Senioren: Im Alter lässt das Immunsystem nach, die Nieren filtern langsamer. Schwermetalle können sich stärker anreichern und Infektionen durch Wasserkeime (z.B. Legionellen) verlaufen schwerer. Ältere Menschen sollten daher sicherstellen, dass ihre Hausinstallation sauber ist und ggf. überlegen, ein Tischfiltergerät zu verwenden, um Reststoffe zu entfernen.
- Menschen mit Vorerkrankungen: Wer z.B. eine Niereninsuffizienz hat, verträgt bestimmte Mineralstoffgehalte oder Schadstoffe schlechter. Immungeschwächte können durch Wasserkeime schneller eine Infektion bekommen. Auch Allergiker (z.B. Nickelallergie) sollten ihr Wasser testen, da Nickel aus Armaturen ins Wasser übergehen kann.
- Sportler und Viel-Trinker: Wer sehr viel Leitungswasser trinkt (z.B. 3+ Liter am Tag), nimmt entsprechend mehr eventuelle Schadstoffe auf. Bei hohen Konsummengen summiert sich selbst ein geringer Belastungswert schneller zur relevanten Dosis.
Handeln heißt in diesem Kontext nicht, in Panik zu verfallen, sondern präventiv aktiv zu werden. Dazu gehört: sich informieren (z.B. über die Wasserqualität in der eigenen Region), ggf. das eigene Leitungswasser im Labor überprüfen lassen – viele Apotheken bieten Wasseranalysen an – und bei Bedarf Gegenmaßnahmen ergreifen. Diese könnten sein: Filter installieren (etwa Aktivkohle gegen Medikamentenreste, Ionentauscher gegen Blei/Kalk), alte Hausleitungen austauschen, oder in Extremfällen auf Flaschenwasser auszuweichen, bis das Leitungsproblem behoben ist. Wichtig ist auch, Druck auf Verantwortliche auszuüben: Mieter können Vermieter auffordern, Bleirohre zu ersetzen⁷⁴, Bürger können von der Politik konsequenten Grundwasserschutz einfordern. Denn letztlich geht es um die eigene Gesundheit und Lebensqualität.
Wer frühzeitig handelt, schützt sich und seine Familie vor möglichen Spätfolgen. Das Leitungswasser soll Ihnen nutzen (Hydration, Mineralien) und nicht schaden. Durch ein paar gezielte Schritte kann man die Risiken minimieren – welche genau, erläutert das folgende E-Book-Angebot.
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Bleiben Sie informiert und gesund – Ihr Körper wird es Ihnen danken, wenn Sie ihm täglich reines, unbedenkliches Wasser gönnen. In diesem Sinne: handeln Sie heute, um morgen mit gutem Gefühl das Glas Leitungswasser genießen zu können! Cheers auf Ihre Gesundheit!